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„Was kostet das Leben?“

Diese Frage sollte Tobias Hermann vom Kreisdiakonieverband Rems-Murr gemeinsam mit Schülern des Avdual klären.


Mit Kollegen hatte er in den vergangenen Jahren das präventive Schuldenprojekt MoneyCHECKER entwickelt, Ziel: den Jugendlichen ein Gespür für die Lebenshal-tungskosten Jugendlicher geben.


Im ersten Schritt wurde das Konsumverhalten Jugendlicher gecheckt.
Vier Stationen standen für die Lebensbereiche der Schüler. Es galt im Dschungel der Angebote Wunschvorstellungen zu prüfen, Konditionen abzuwägen und Alternativen zu überlegen: „Reicht eine  Wohnung mit 27 m²? Wie groß ist das überhaupt? Was bedeutet NK?“ Fragen des Immobilienchecks, dazu Informationen zu Handy, Festnetz und Surfen und weiteren Ausgaben rund ums eigene Leben.

Vorbei war das Wunschkonzert, als Herr Hermann im zweiten Schritt die zu erwartenden Gehälter von Azubis bzw. Berufsanfängern unterschiedlicher Berufsfelder ins Spiel brachte… „Wie wenig verdient ein Dachdecker?!“, staunte Stephan. Schnell stand die Frage im Raum: „ Wie weit komme ich mit meinem Einkommen und wofür gebe ich es aus?“ Eine Gruppe stellte nach Hochrechnung der Ausgaben ernüchtert fest: „Für was man alles zahlen muss! Wir haben nach einem Jahr 14000€ Schulden“
Spontane Vorschläge der Schüler „Geldleihen!“ oder doch lieber gleich „Hilfe beantragen?“, „vielleicht auch einen Minijob…“, sammelte Herr Herrmann im Anschluss und entwickelte daraus mit den Jugendlichen Alternativen.


 „Wovon Schulden zurückzahlen, wenn nichts zum Sparen übrig bleibt?!“
„Würde ich überhaupt eine eigene Wohnung mieten? So schlecht ist das Zimmer zuhause auch nicht“, resümierte Markus.
Schnell verworfen wurde die Überlegung für ein VVS- Ticket und gleichzeitig für ein Auto  Geld einzuplanen- falls die S-Bahnen nicht fahren (- dennoch ein löblicher Gedanke).  


Dass die Einheit nah an die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen anknüpfte, zeigte die unaufgeforderte und konzentrierte Bereitschaft zum Mitmachen über das Klingeln hinaus.

Angela Dill