Nachschub für Konopenter
Endlich!! Am Abend des 15.08. kam nach eineinhalb Wochen nervenaufreibenden Wartens "unser" 40-Fuß Highcube-Container wohlbehalten (!!!) in Koidu Sierra Leone an.
Ein deutsches Team, bestehend aus EmK-Fachkräften sowie aus Lehrern und Auszubildenden der Gewerblichen Schule Waiblingen, wartete bereits sehnsüchtig auf dessen Ankunft, ein zweites Team sollte wenige Tage später eintreffen.
Der Container war in Deutschland mit Maschinen und Material für das Schreiner-Ausbildungsprojekt Konopenter sowie mit Ausstattung für die Mädchen-Ausbildungszentren Konomusu in Koidu und das neue BSTC (Bo Skill Trainings Center) in Bo bis unter die Decke beladen und im Juni auf den Weg gebracht worden.
Auch zwei Ultraschallgeräte für die Gesundheitsstation in Jaiama waren mit an Bord. Viele Menschen, Betriebe und Institutionen haben mit Sach- und Geldspenden sowie mit tatkräftiger Mithilfe dazu beigetragen, den Container zu erwerben, zu beladen und auf den Weg zu bringen. Die Freude und das Staunen (oft auch lauter Jubel und Beifall) war entsprechend groß beim ausladen.
Beim Aufbau und der Inbetriebnahme der Maschinen arbeiteten Deutsche und Einheimische fröhlich Hand in Hand und so fand auch gleich die notwendige Einweisung und Ausbildung statt. Der Aufbau und die Strukturierung des Material- und Werkzeuglagers war eine weitere Herausforderung. Regale aufbauen, sortieren, beschriften und erklären nahm viel Zeit in Anspruch, die jedoch gut eingesetzt war.
Der Motorsägenkurs - durchgeführt von unserem einzigen weiblichen Teammitglied Stephanie - fand ein besonders starkes Interesse.
Für das geplante Unterrichtsgebäude konnte das Elektro-Installationsmaterial mitgebracht und die Installation vorbereitet werden. Mehrere Einzelpersonen sowie der EmK-Bezirk Winnenden hatten uns Barspenden zur freien Verfügung mitgegeben. Damit wurden u.a. ein Holztrocknungslager, ein Generator-Standplatz und ordentliche Fundamente für die Container erstellt. Der kleinere Container (von letztem Jahr) wurde mit einem Dach und Vordach ausgestattet und kann jetzt als Metallwerkstatt genutzt werden. Schweißen und einfache Metallarbeiten sind nun machbar und erweitern die Möglichkeiten von Konopenter erheblich.
Dass der Projekt-Name Konopenter dadurch nicht mehr ganz passt, ist nicht weiter schlimm: Konopenter heißt jetzt Konokai und bedeutet: Junge Männer/junge Menschen von Kono! Eine besondere Freude war es zu sehen, dass die schon vorhandene Ausstattung intensiv genutzt wird und eine gute Ausbildung stattfindet. Größter Wert wird auf die Pflege der Maschinen sowie auf den Erhalt und die Vollständigkeit der Ausstattung gelegt.
Nebenbei durften wir die Grundsteinlegung des neuen Gebäudes für das Mädchen-Projekt Konomusu miterleben. Hier wird ebenfalls mit großem Fleiß und Einsatz an einer Verbesserung der Ausbildungssituation gearbeitet.
Im Container war auch einiges landwirtschaftliches Gerät und etliche Blechblasinstrumente dabei. Das war für die Grace International Secondary School bestimmt, zu der von der Gewerblichen Schule Waiblingen eine Partnerschaft besteht. Ob wir wohl nächstes Jahr mit einer Brass-Band begrüßt werden?
Der hohe Besuch durch den Minister of Local Development ging bei unserem intensiven Werkeln und Arbeiten fast unter. Jedenfalls war Mr. Tamba Lamina von den Berufsausbildungsprojekten Konopenter/Konokai und Konomusu sichtlich beeindruckt und hat neben einem herzlichen Dank die Sinnhaftigkeit der Projekte ausdrücklich bestätigt.
Auch wenn die Arbeit bei einem solchen Einsatz nie ein Ende findet, so konnten die Workteams dennoch mit einem guten Gefühl Material und Maschinen in die bewährten Hände des Werkstattleiters Terry Daoda und unseres Projekt-Koordinators Dennis Bangalie übergeben und mit vielen Grüßen und einem riesigen Dankeschön nach Deutschland die Heimreise antreten. Diesen Dank möchten wir ausdrücklich an alle Unterstützenden mit einem herzlichen "Vergelt´s Gott" weitergeben!
Eines ist sicher: Diese Hilfe kommt an und ist hochwirksam!