Kreissparkassenstiftung unterstützt die Gswn bei sozialen und gesellschaftlichen Projekten
„Es ist unüblich, dass wir eine Schule gleich zwei Mal mit einem so hohen Betrag fördern!“, unterstrich Landrat Dr. Sigel bei seinem Besuch an der GSWN am 2. Mai 2022. Stolz waren wir daher ganz besonders, denn dank bester Beziehungen unserer Kollegin Angela Dill zu Dr. Timo John, der als Kreiswirtschaftsförderer dem Landrat und der Kreissparkassenstiftung soziale und gesellschaftliche Projekte vorschlagen kann, erhielten wir zwei Schecks über jeweils 1200 Euro.
Der erste Scheck floss in die Vortragsreihe und Workshops von Volker Brümmer, der mit Klassen des AVdual und der zweijährigen Berufsfachschule intensiv das Thema (Spiel-)Sucht in den Fokus nahm. Wir als Lehrkräfte sehen es in unseren Klassen jeden Tag: Unsere Schüler verbringen viel, sehr viel Zeit am Handy bzw. Smartphone. Videos anschauen, chatten, spielen… häufig scheint das Smartphone wichtiger als vieles andere zu sein.
Herr Brümmer schilderte anhand seiner Lebensgeschichte, was unkontrollierte Spielsucht für Auswirkungen hat und wie Existenzen vernichtet werden – ganz nebenbei und im Geheimen, denn die Thematik ist nach wie vor stark tabuisiert in unserer Gesellschaft. Gefährlich werde es laut Brümmer für diejenigen jungen Menschen, die zum Zeitvertreib viele Spiele am Smartphone spielen und dafür schon Geld ausgeben würden. Vor allem dann, wenn sie – z. B. als Lehrling – das erste Ausbildungsgehalt aufs Konto bekommen. „Der Kick, den das Glückspiel erzeugt, ist gewaltig! Der niederschwellige Zugang in Verbindung mit Gewinnstorys von Freunden und der Sehnsucht nach dem großen Geld übt eine nicht zu unterschätzende Faszination aus!“ Ihn selbst brachte lediglich das Bild seiner Tochter davon ab, von der Eisenbahnbrücke zu springen, auf der er bereits
stand, nachdem er einen mittleren sechsstelligen Schuldenberg durchs Glücksspiel aufgehäuft hatte.
Nahezu alle Schüler in den Vorträgen bejahten Brümmers Frage, ob sie denn mit Glücksspiel schon
in Berührung gekommen wären. In den Imbissbuden oder beim Döner stünden überall einarmige Banditen, die Zahl der Apps für Sportwetten oder Onlinecasinos sei riesig. Nicht überall werde es mit der Alterskontrolle so genau genommen. Im Zweifel „kennst Du halt den Besitzer [der Dönerbude] oder nimmst den Ausweis vom Vater.“, so ein Schüler des AVdual.
Sucht und Abhängigkeit sind Themen, die in der Lebenswelt unserer Schüler verortet sind. Dabei geht es nicht nur um Klassiker wie Drogenmissbrauch; digitale Spiele, Glücksspiele und Wetten sind heute omnipräsent. Im nächsten Schuljahr werden wir die Vortragsreihe fortsetzen, außer den genannten wird es auch um das Thema Selbstverantwortung gehen, das letztlich genau daran anknüpft.