Echt oder unecht?
Diese Frage stellten sich die 15 Ethiker aus den TG-Eingangsklassen am 12.Oktober 2018 beim Besuch der Ausstellung "Almost Alive" in der Tübinger Kunsthalle nicht nur einmal.
Neben Verwirrung und Verblüffung lösten die Werke, unter denen sich welche aus den 80ern und 90ern sowie zeitgenössische Arbeiten befanden, auch Staunen und Schmunzeln aus. Nicht nur die Darstellungen an sich, sondern auch die für die Plastiken verwendeten Materialien und die Herstellungsprozesse, sorgten für ausreichend Gesprächsstoff bezüglich der philosophischen Frage, was den Menschen ausmacht.
Die Skulpturenschau schaffte zweierlei: Erstens das Auslösen einer Faszination für die künstlichen Menschen, die uns teilweise bis auf eine einzelne Pore hin glichen und so faszinierten, dass das Smartphone schnell vergessen war. Und zweitens uns durch das Vorhalten eines Spiegels zu echten Emotionen wie Anerkennung, Ekel, Freude und Scham zu zwingen. Allerdings war die Sache mit dem Smartphone schnell erledigt, da die Versuchung eines Selfies mit den Cowboys, Nackten und Sportlern doch zu groß war.
Die individuell benötigte Dosis an echten Menschen - insbesondere an echten Studierenden - wurde dann noch beim Erkunden der Tübinger Altstadt bei traumhaftem Herbstwetter gestillt.